Sondermaschinen und Industrie-Anlagen mit Sondermaschinen werden für spezielle Anwendungen konstruiert und gebaut und vielleicht sogar gedruckt. Für den gesamten Lebensweg (cradle to cradle) der Maschine werden kritisch beurteilt: mechanische und elektrische Teile, elektronische Steuerungen und Programmierungen, Ressourcenverbrauch, Beanspruchung der Umwelt, Sicherheit und Zuverlässigkeit beim Betreiben.
Die Qualitätsmerkmale auf der Seite des Maschinenbauers sind dabei:
- Vorsprung bei den realisierten Visionen
Alle Sondermaschinenteile sind miteinander kombinierbar. Die Teile sind in elektronischer Form als 3D-Konstruktion und als Dateien zur Maschinensteuerung oder als Datei zum Abruf von Zulieferanten hinterlegt.
Die Sondermaschinenteile werden vom Hersteller beim Kunden in der gewünschten Form elektronisch zusammengefügt. Der Kunde erfährt beim Erstgespräch die Lieferzeit, den Preis, den Betriebsmittelverbrauch, die Lebensdauer und den ökologischen Fußabdruck (cradle to cradle). Die Sondermaschine oder auch die Teile werden als Modelle im 3D-Druck ausgedruckt.
Nach Auftragserteilung stellen Fertigungsmaschinen die Sondermaschinenteile speziell her. Die Teile werden vorzugsweise dort gefertigt, wo das Material gefunden wird. Verschnitt bleibt vor Ort. Die Prüfung der Teile geschieht mit Sensoren an einem Netzwerk des Kunden. Der Teileversand erfolgt umweltschonend. Roboter bauen die Sondermaschinenteile beim Kunden passgenau zusammen.
Die Fertigungsmaschinen und Montage-Roboter werden über direkte Sonnenstrahlen mit Energie angetrieben, die im All gesammelt, umgewandelt und dann im gebündelten Strahl direkt zur Fertigungsmaschine zur Erde gesandt werden. Abwärme wird zur Beheizung von benachbarten Wohn- und Bürohäusern genutzt.
- Schnittstelle zwischen Betreiber und Maschinenbauer
Der Sondermaschinenbauer (Vertrieb) kennt sich mit dem Anwendungsfall aus und kann den Kunden umfassend objektiv beraten über Trends bzgl. der Anwendung, bzgl. moderner Techniken, einschlägiger Vorschriften, von der Machbarkeit beim Kunden (Raum, Technik), eigenen Fertigungsmöglichkeiten u. dgl. Er kann sich schnell einen Überblick verschaffen über die Schnittstellen (Rohre, Elektrokabel, Steuerleitungen). Er geht perfekt vorbereitet in das Kundengespräch, evtl. mit einer Fragenliste.
- Kosten- und Terminplan
Der Sondermaschinenbauer (Vertriebsinnendienst, Verkäufer) hat eine Kalkulationsliste, mit der er die Materialkosten und die Arbeitszeiten sehr genau abschätzen kann.
Ihm steht ein Auslastungsplan der Fertigung zur Verfügung, so dass er vor Ort etwas zum Liefertermin sagen und eine Vorentscheidung zu „Make or Buy“ treffen kann. Daraus ergibt sich ein treffender Orientierungspreis vor Ort.
- Auftragsabwicklung
Angebot und Auftragsbestätigung sind fehlerfrei und mit geringem Risiko einzuhalten.
Die Kalkulationsliste und die Terminliste werden zeitnah fortgeschrieben, so dass auf Abweichungen frühzeitig reagiert werden kann.
Prüfungen erfolgen nach der Fertigungsvorbereitung (Zusammenstellungszeichnung, Stückliste, Fertigungszeichnungen bzw. Maschinensteuerung, Dokumentation), während der Fertigung, nach der Vormontage, nach der Endmontage möglichst in Absprache mit dem Kunden.
Änderungen kommen beim Sondermaschinenbau häufig vor. Sie fließen fehlerlos in die Auftragsabwicklung ein. Ihre Auswirkungen auf den Preis und die Lieferzeit werden dem Kunden zeitnah mitgeteilt.
- Dokumentation
Die Dokumentation wird vollständig mit der Sondermaschine mitgeliefert. Die Dokumentation erlaubt u.a. viele Jahre lang, Ersatzteile und Verschleißteile zu liefern und auf neue Anwendungen des Kunden angemessen zu reagieren.
- Wartung, Instandsetzung
Die Sondermaschine soll eine nahezu 100 %-ige Verfügbarkeit gewährleisten. Deshalb wird sie nach Zeitplan vorbeugend gewartet und instandgesetzt. Ersatz- und Verschleißteile sind rechtzeitig abrufbar. Für den Ausnahmefall kündigen Sensoren an der Sondermaschine einen außergewöhnlichen Defekt frühzeitig an.
Alle möglichen außergewöhnlichen Defekte sind mit ihren Ursachen und einzuleitenden Maßnahmen abgespeichert. Software Fehler korrigieren sich von selbst. Hardware Fehler veranlassen, dass der richtige Monteur gerufen wird und leiten ihn an, eine lang wirkende Fehlerbehebung vorzunehmen.
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Autor: Prof. Dr.-Ing. Dr.h.c.* Dieter Deublein (Aidewise GmbH) *verliehen von der Amansholov University Öskemen
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